Der Künstler
Horst Janzen kam am 5. Oktober 1930 in Seegertswalde im damals ostpreussischen Landkreis Mohrungen, dem heute polnischen Morag, zur Welt.
Kindheit und Flucht
Horst wurde als jüngster Sohn von Richard und Emma Janzen geboren. Als 14 jähriger Junge erkrankte er an Diabetes und musste fortan mit seiner schwachen Gesundheit leben.
In den Wirrungen der letzten Kriegsjahre flüchtete seine Mutter mit ihm nach Dänemark, während die beiden älteren Brüder und sein Vater in Kriegsgefangenschaft gerieten.
Zwei Jahre lebte Horst mit seiner Mutter in einem Internierungslager in Oxbøl, Dänemark. Von dort siedelten sie im Jahre 1947 auf die nordfriesische Insel Amrum um. Hier entdeckte der junge Mann seine Leidenschaft für die Malerei, dabei entstanden eine Reihe von Tuschezeichnungen, Aquarell- und Temperabilder.
Ausbildung
Nachdem die Familie wieder vereint war, setzte sich Horst 1948 zum ersten Mal intensiver mit Kunst auseinander und nahm in Kiel Privatstunden in Malerei und grafischer Kunst. Zwei Jahre später zog er mit seiner Familie nach Oberhausen und machte hier eine Ausbildung als Plakatmaler und Dekorateur.
Kurz darauf schloss er sich der Gruppe "Oberhausener Künstler" an und stellte 1953 erstmals öffentlich aus – mit großem Erfolg: Denn nach seiner Teilnahme an der Jahresausstellung der Oberhausener Künstler erhielt der damals 25-Jährige 1955 ein Stipendium der Stadt Oberhausen.
Zwischen 1957 und 1978 unternahm er eine Vielzahl von Studienreisen u.a. nach Dänemark, Finnland, Irland, Spanien, Jugoslawien und Österreich.
Auf eigenen Füßen
1957 trifft er bei der Hochzeit seines Bruders Gerhard auf Edith, die Frau seines Lebens. Sie heirateten und er machte sich bald in Bergneustadt, der Heimatstadt seiner Ehefrau, als Grafiker und Dekorateur selbständig. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor: Thomas (1958), Christine (1961) und Jan (1966).
Horst Janzen lebte und arbeitete mit viel Freude und intensiven Beziehungen zu den Menschen und zur Natur im Oberbergischen.
Der Region eng verbunden war er Mitglied der "Oberbergischen Künstlervereinigung", mit der er regelmäßig Ausstellungen veranstaltete.
1970 gab er sein Beruf als Dekorateur aus gesundheitlichen auf und unterrichtete künftig an der Realschule in Bergneustadt als Kunstpädagoge.
1974 erhielt er den Preis “Salon de Paris” als Auszeichnung für sein bisheriges Schaffen.
Letzte Lebensjahre
Horst Janzen war ein spontaner und lebensfroher Mensch, obwohl er sein Leben lang unter starker Diabetes litt.
Selbst als sich sein gesundheitlicher Zustand nach einem Herzinfakt 1973 weiter verschlechterte, tat das seinem künstlerischen Schaffensdrang keinen Abbruch. Seine Leidenschaft für die Kunst zeichnete ihn zeitlebens aus, bis kurz vor seinem Tod arbeitete er intensiver denn je und stelle eine grosse Anzahl von Werken her.
Er starb am 8. September 1978 an einem Krebsleiden in der Universitätsklinik in Bonn.
Eine Fotosammlung von Horst Janzen gibt es hier
“Die Sonne leuchtete auf das gelbe Laub in der Ferne und alles sah aus, als wenn man die Bäume und Sträucher in riesige Farbtöpfe getaucht hätte. ich machte ein Skizze: Doch mir war das zu wenig, ich hätte lieber Farbe gehabt; rot; gelb; leuchtendes grün; warmes blau und dann die Pracht die Bäume und die ganze Landschaft auf die Leinwand gebracht.”
- Herbst, 1954, Auszug aus seinem Tagebuch.